Buden

Die Kreisjugendreferentin ist Ansprechpartnerin für alle Fragen rund um die Jugendbuden im Landkreis Biberach. Sie bietet folgende Serviceleistungen an:

• Beratung bei rechtlichen, strukturellen und sozialen Fragen.
• Information über Versicherungs-, Haftungs- und Aufsichtsfragen und Fragen zum Jugendschutz.
• Vernetzung, Initiierung und Begleitung bei Aktionen und Projekten.
• Neutrale Vermittlung in Konfliktfällen (Mediatorenrolle).
• Aktualisierung der Übersicht über die Buden im Landkreis.
• Organisation eines Budenforums einmal pro Jahr.

„Das Budenwesen hat bei uns eine ganz, ganz lange Tradition (…), das ist ein Phänomen, das gehört glaube ich zu unserer Gegend, zu unserer Landschaft und man darf das nicht bekämpfen, sondern man muss das positiv begleiten und dann bekommt man auch ganz viel für die Gesellschaft zurück.“ Zitat eines Ortsvorstehers.

Und Buden bieten noch viel mehr:

Im sicheren und überschaubaren Rahmen der Clique können die Jugendlichen in einer Bude viel für die „Erwachsenenwelt“ lernen:

• Jugendliche brauchen Treffpunkte.
• Hohes Engagement mit Einsatz von Zeit und Geld der Jugendlichen und Durchhaltevermögen.
• Ein gemeinsames Ziel, Arbeit im Team.
• Die Jugendlichen entdecken ihre Stärken und ihr Können.
• Soziale und persönliche Kompetenzen.
• Gemeinschaft erleben.
• Stellen sich dem Alltag mit der Organisation von Aufräumen, Getränke, Heizen.
• Übernehmen Verantwortung, verteilen Aufgaben im Team.
• Müssen sich mit ihrer Umwelt (zum Beispiel den Nachbarn) auseinandersetzen.
• Jugendliche lernen, Kompromisse zu finden und Rücksicht zu nehmen.

Eine Hausordnung und verantwortliche Ansprechpartner sind maßgebliche Rahmenbedingungen für das Gelingen.

Eigentümer, Gemeinde, Landratsamt und Polizei tragen in unterschiedlicher Form Verantwortung beim Betrieb von Buden. Werden gesetzliche Regelungen des Jugendschutzgesetzes nicht eingehalten, kann ein Treffpunkt zu einem jugendgefährdenden Ort werden. Das alleinige Entgegenwirken mit Sanktionen und Bevormundung kann jedoch nicht der richtige Weg sein, denn es wird selten etwas am Verhalten der Jugendlichen ändern. Der präventive Weg muss beschritten werden. Dies ist nicht einfach, aber es gilt die Jugendlichen zu stärken und Einstellungen zu ändern.

Mit diesen Problemen haben die Verantwortlichen zu kämpfen:

• Kaum jemand weiß über das Thema Bescheid und keiner fühlt sich zuständig.
• Solange sich niemand belästigt fühlt, ist alles in Ordnung.
• Baurechtlich bewegen sich Buden in der rechtlichen Grauzone.
• Jugendbuden sind in aller Regel nicht versichert, Fragen der Haftung sind meist unbeantwortet.
• Jugendbuden sind fast ausschließlich Männerdomänen.
• Eine behördliche Genehmigung bei größeren Partys wird meist nicht eingeholt.
• Feuerpolizeiliche Auflagen werden häufig nicht erfüllt.
• Sanitärbereiche sind meist nicht vorhanden und hygienische Verhältnisse sind nach Maßstäben der Erwachsenenwelt oft nicht akzeptabel.
• Gesetzliche Altersgrenzen für den Alkohol- und Tabakgenuss werden häufig nicht eingehalten.
• Der Jugendschutz bezüglich Uhrzeitenregelungen wird sehr locker gehandhabt.
• Wo Jugendliche sich treffen, geht es oft auch laut zu. Dadurch fühlen sich viele Erwachsene gestört.
• Eine Bude ist meist privat initiiert und finanziert und kein Ersatz für einen kommunalen offenen Jugendtreff.

Die Gemeinden tragen neben dem Landratsamt, der Polizei und natürlich den Eigentümern die Verantwortung für die ortsansässigen Buden.

Folgende Aufgaben fallen den Gemeinden zu:

• Einhaltung des Jugendschutzgesetzes: Werden der Gemeinde grobe Verstöße bekannt, muss sie handeln.
• Einhaltung und Überprüfung von feuerpolizeilichen und sicherheitsrechtlichen Anforderungen.
• Intervention bei Problemen zwischen Jugendlichen und Anwohnern: Sollten wiederholt Probleme zwischen Jugendlichen und Anwohnern oder anderen Personengruppen auftreten, sollte die Gemeinde intervenieren und versuchen, gemeinsam mit allen Lösungsmöglichkeiten zu suchen. Das Kreisjugendreferat bietet Unterstützung durch die Moderation beziehungsweise Mediation von Gesprächen.
• Kontakt: Die Gemeindeverwaltung kennt ihre Buden in der Gemeinde und hat die Kontaktdaten von zwei Verantwortlichen pro Bude.
• Bei der Gemeindeverwaltung ist ein Ansprechpartner für Jugendbuden benannt (meist im Ordnungsamt), der den Buden und dem Kreisjugendreferat bekannt ist.
• Es wäre wünschenswert, wenn die Gemeinde eine kommunale Budenbeauftragte oder einen kommunalen Budenbeauftragten benennt, die oder der die Buden unterstützt und Hilfestellung zur Verwirklichung der Anliegen der Jugendlichen und jungen Erwachsenen (Vereinsgründung, Planung von Veranstaltungen, Generationenwechsel, und weiteres) gibt.